Hochsommer-Spätsommer-Herbstsommer-Wechselspiel

In wenigen Tagen endet der meteorologische Sommer, der astronomische (kalendarische) Sommer dauert aber noch einige Wochen an.

Wir sind also in der Übergangsphase von den ganz langen, hellen und heißen Tagen des Hochsommers zu den kürzeren, etwas dunkleren und kühleren Tagen des Spätsommers. Besonders der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht vergrößert sich immer mehr.

In der Landschaft werden sattes Grün und bunte Blütenfarben allmählich ausgetauscht durch gelbe und braune Farbtöne. Zwischen den Blüten finden sich immer mehr Früchte und Samen:

Rauhaariges Weidenröschen bei Menden-Bösperde

Rauhaariges Weidenröschen bei Menden-Bösperde; Ende August 2013

Auf Feldern und Wiesen wird fleißig geerntet. Und nur in dieser Jahreszeit bietet sich der Anblick von goldgelben Stoppelfelden mit gerollten Heu- und Strohballen:

Menden-Halingen, am Hof Bertingloh

Menden-Halingen, am Hof Bertingloh; Ende August 2013

Bei den Wäldern dagegen herrscht derzeit noch sattes Grün vor, während die meisten Äcker schon die Farben und Kahlheit des Herbstes vorwegnehmen:

Fröndenberg-Ardey, über dem Ostholzbachtal

Fröndenberg-Ardey, über dem Ostholzbachtal; Ende August 2013

Sommerwildblumen – ähnlich, aber nicht gleich

Die Vielfalt an blühenden Wildpflanzen ist im Hochsommer zwar nicht mehr ganz so groß wie im Spätfrühling/Frühsommer, aber es gibt auch noch eine Menge blühender Arten im August.
Und darunter sind auch immer wieder ähnlich aussehende Spezies, die mal mehr oder weniger nah verwandt sind.

Oft sieht man in diesen Tagen zwei Arten von Winden mit ihren trichterförmigen Blüten, nicht selten sogar an ähnlichen und nah zusammen liegenden Standorten.

Hier die ‚Echte Zaunwinde‘ mit ihren meist reinweißen tief-trichterigen Blüten:

Zaunwinde

Zaunwinde

Die auf den ersten Blick ähnliche Ackerwinde hat kleinere, nicht ganz so tief getrichterte und rosa-weiße Blüten:

Ackerwinde

Ackerwinde

Die beiden Winden-Arten gehören zwar botanisch zur selben Familie, aber nicht mehr zur selben Gattung.

Anders ist es bei den folgenden zwei Arten des Steinklee, beide sind Schmetterlingsblütler (Familie) und gehören zur Gattung Melilotus.
Die beiden Pflanzen fand ich nur wenige Meter voneinander entfernt an einem schottrigen Waldweg.

Da ist zum einen der Weiße Steinklee mit – man kann es sich denken – weißen Blüten:

Weißer Steinklee

Weißer Steinklee mit weißem Falter

Zum anderen haben wir hier den gelb blühenden Echten Steinklee:

Echter Steinklee

Echter Steinklee

Rückblenden in mehrere Jahre – 19. August

Die aktuelle Jahreszeit (Anfang letztes August-Drittel) ist in den letzten Jahren ziemlich verschieden ausgefallen.
Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen dem 19.08.12 und heute. Vor einem Jahr hatten wir den heißesten Tag des Jahres (s. meinen letztjährigen Artikel ). Heute war es dagegen hier am Nordrand des Sauerlandes empfindlich kühl, bewölkt und teils regnerisch.

Vor 9 Jahren, am 19.08.2004, war es  heiter mit nur wenigen Schönwetterwolken:

Menden, Altes Rathaus und Vincenzkirche; 19.08.04

Menden, Altes Rathaus und Vincenzkirche; 19.08.04

Vor 6 Jahren, am 19.08.2007, war es dagegen bedeckt und kühl:

Menden-Lahrfeld, 19.08.2007

Menden-Lahrfeld, 19.08.2007

Vor 4 Jahren, am 19.08.2009, hatten wir dann wieder strahlend blauen Himmel und Wärme:

Menden, obere Altstadt; 19.08.2009

Menden, obere Straße „An der Stadtmauer“; 19.08.2009

Nach allen Vorhersagen soll der Hochsommer 2013 ja ab Wochenmitte noch mal zurückkehren….Aber irgendwann danach geht ihm dann die Puste aus und der Spätsommer kommt, eine meiner Lieblingsjahreszeiten….

Noch (viel) mehr Bilder (und mehr) aus Menden/Sauerland gibt es in meinem Menden-Blog —>

Hochsommer-Blüten mit und ohne Besucher

Jetzt im August ist die Zeit der Sommerstauden in Feld und Wald. Sie sind meist größer als die  Frühjahrs- und Frühsommerblumen.

Auf dieser feuchten Waldlichtung sieht man einige typische Vertreter:

Waldlichtung mit Hochsommer-Stauden

Waldlichtung mit blühenden Hochsommer-Stauden:
u. a. Wasserdost (rotblau-rosa), Kreuzkraut (gelb) und Mädesüß (weiß); Mitte August 2013

Hier das Mädesüß (auch Spierstaude genannt), das zu den Rosengwächsen gehört,  einzeln:

Mädesüß-Stauden

Mädesüß-Stauden im Wald bei Neuenrade (Märkischer Kreis, Sauerland); August 2013

Ebenfalls hochwachsend, dicht- und weißblütig ist die Engelwurz (botanisch Angelica), die aber zu den Doldenblütlern zählt:

Engelwurz

Engelwurz (mit weißen Blüten, zwischen anderen Stauden; Mitte August 2013

Auch hier wieder eine Nahaufnahme, die auch eine Blütenbesucherin zeigt, nämlich eine Schwebfliege:

Blütendolde einer Engelwurz, mit Schwebfliege

Blütendolde einer Engelwurz, mit Schwebfliege; Mitte August 2013

Noch beliebter bei den Insekten in dieser Jahreszeit sind die Blüten des Wasserdosts  (auch Kunigundenkraut genannt), insbesondere bei Schmetterlingen, wie hier ein Perlmutterfalter:

Perlmutterfalter auf  Wasserdost

Perlmutterfalter auf Wasserdost; Mitte August 2013

Mehrere Blütendolden bilden zusammen einen regelrechten „Nektar-Weidegrund“  für die Insekten, wie hier für ein Tagpfauenauge und eine Biene:

Wasserdost mit Tagpfauenauge

Wasserdost mit Tagpfauenauge und (darüber) Biene; Mitte August 2013

Zum Abschluss noch ein Blick in die Landschaft, in der alle  Fotos dieses Beitrags entstanden sind, am Rande des Lennegebirges bei Neuenrade-Affeln im mittleren Sauerland:

Altenaffeln im Sauerland

Blick vom Wanderweg „Höhenflug“ am Rande des Lennegebirges auf den Neuenrader Ortsteil Altenaffeln (mittlerer Märkischer Kreis/Sauerland); Mitte August 2013

Alle Fotos dieses Beitrags lassen sich durch Klicken in zwei Stufen vergrößern…..

Hundstage 2013 – kleiner Wochenrückblick: Sonne, Hitze, Farben

Während es heute wettermäßig ruhig hier in Südwestfalen ist, erlebten wir in den vergangenen 10 Tagen den Übergang von den – höchstwahrscheinlich – heißesten und sonnigsten Tagen des Jahres 2013 über eine regnerische, heftige Abkühlung zu durchwachsenem und kühlen Wetter.

Die ersten August-Tage waren sonnig mit stahlblauem Himmel und bis zu +34°C heiß:

2.8.2013, nachmittags

2 . August 2013, nachmittags

Menden, Hönneradweg

Menden, Hönneradweg, „In der Molle“; 02.08.2013

Sonne und Hitze brachten die Landschaft zum Flimmern, auch direkt am Wasser:

Hönne bei Menden-Bösperde

Hönne bei Menden-Bösperde; 02.08.13

Am Abend dieses Hitzetages zogen einige Wolken auf, die aber harmlos blieben und den Sonnenuntergang verschönerten:

Sonnenuntergang 2.8.13

Sonnenuntergang 2.8.13

Farbenfrohe Kontraste aus blauem Himmel, grünem Laub und reifen Früchten waren in diesen Tagen zu sehen, z. B. diese Vogelbeere (Eberesche):

Vogelbeere

Vogelbeere, 4.08.13

Die untergehende August-Sonne zauberte auch in den ansonsten eher farblich eintönigen Nadelwald Farb- und Lichtspiele:

Menden, im Wald "Sundern"

Menden, im Wald „Sundern“; 04.08.2013

Mitte letzter Woche brachte ein Wetterumschwung Regen und Abkühlung und als weiteren Farbenzauber einen Regenbogen am Abend:

Regenbogen am 07.08.13

Regenbogen am 07.08.13, abends

Mehr Bilder aus diesen Hochsommer-/Hundstagen habe ich hier in einem Album abgelegt.

Vergleich mit der „Spiegelbild-Jahreszeit“: 9. Mai / 4. August

Vergleiche von Wetter und Pflanzenwelt mit dem gleichen Datum ein Jahr oder mehrere Jahre vorher gibt es oft.
Hier im Blog werfe ich außerdem ab und zu einen Blick in die „Gegen-Jahreszeit“, d. h. ein halbes Jahr zurück.
Interessant ist aber auch ein Vergleich mit der Jahreszeit, in der Sonnenstand und Tageslänge mit dem aktuellen Tag (weitgehend) übereinstimmen. Das ist immer derjenige Tag, der ebenso weit/lange von einem der jahreszeitlichen Wendepunkte weg liegt wie der aktuelle, z. B. 20 Tage vor bzw. 20 Tage nach (astronomischem) Sommerbeginn.

Heute, am 4. August, ist der Sommeranfang (21. Juni) 44 Tage her.
44 Tage vor dem 21.06. hatten wir den 9. Mai (dieses Jahr an Christi Himmelfahrt). Sonnenaufgang und – untergang waren etwa zur gleichen Uhrzeit, also die hellen Stunden und damit die Tageslänge ziemlich gleich.

So sah es mittags am 9. Mai 2013 aus:

09. Mai 2013

09. Mai 2013

Und so heute am 4. August 2013 etwa zur gleichen Tageszeit:

04. August 2013

04. August 2013

Das Wetter war an beiden Tagen sehr ähnlich. Den größten sichtbare Unterschied gibt es bei den Laubbäumen. Die Blätter waren im Mai noch frisch-grün, jetzt sind sie dunkler und fahler. Der Feldahorn im Vordergrund – im März gestutzt – ist enorm gewachsen und verdeckt fast die komplette im Mai noch mögliche Aussicht.

Ich nenne diese zurückliegende, aber  nach Sonnenstand/Tagesdauer gleichartige Zeit „Spiegelbild-“ oder äquivalente Jahreszeit.

Hier eine Natur-Szene (mit passenderweise einem Wasserspiegel-/bild 😉  ) vom 09. Mai 2013. Wir sehen eine Heckrinder-Herde (inkl. Nachwuchs, liegend vorne) im Naturschutzgebiet „Kiebitzwiese“ an der Ruhr bei Fröndenberg:

Naturschutzgebiet Kiebitzwiese mit Heckrindern bei Fröndenberg; 09.05.13

Naturschutzgebiet Kiebitzwiese mit Heckrindern bei Fröndenberg; 09.05.13

Die Bäume im Hintergrund sind ebenfalls noch frischgrün und außerdem teilweise noch nicht vollständig belaubt. Das Gras hatte bis dahin noch nicht unter Sonne, Hitze und Trockenheit zu leiden.

Heute dagegen war der Anblick von Wiesen und Wäldern – natürlich – deutlich reifer mit den typischen Hochsommerblumen und -gräsern einerseits und schon vertrockneten (gelben/braunen) anderen Pflanzen, deren Blütezeit schon wieder vorbei ist:

bei Hemer-Mesterscheid

Feuchtwiese (vorn) und Magerrasen (hinten) bei Hemer-Mesterscheid; 04.08.13

In Wäldern und auf Lichtungen hier im Nordsauerland lassen sich außer dem satten, dunklen Grün auch allererste herbstlich anmutende Laubverfärbungen entdecken:

Wald zwischen Mesterscheid und Oese bei Hemer

Wald zwischen Mesterscheid und Oese bei Hemer im Norden des Märkischen Sauerlandes; 04.08.13

In den letzten Tagen gab es noch ein weiteres Zeichen für das nahe Ende des Hochsommers – die Mauersegler sind als erste Zugvögel der Saison  bereits pünktlich nach Afrika aufgebrochen…..und Anfang Mai waren sie noch nicht mal hier….

Vegetation im Hochsommer zwischen mager-vertrocknet und üppig

Unter Sonne, Hitze und Trockenheit haben im Hochsommer 2013 so manche Pflanzen und Pflanzenstandorte gelitten. Rasen z. B. sah Ende Juli oft so aus:

vertrockneter Rasen; 21.07.13

vertrockneter Rasen; 21.07.13

Statt Gras und Moos setzten sich  andere Pflanzen dort durch, z. B. Aufschläge von Bäumen und Sträuchern:

Aufschläge von Feldahorn (rechts) und Schlehe/Schwarzdorn (links) auf trockenem Rasen

Aufschläge von Feldahorn (rechts) und Schlehe/Schwarzdorn (links) auf trockenem Rasen; 27.07.13

Wildblumen gedeihen im gestutzten „Mini-Format“ auf dem Rasen, hier Hahnenfuß, Kleine Braunelle und Gänseblümchen, mit nur etwa 5 cm Länge/Höhe:

Wildblumen im "Miniatur-Format" auf gestutztem Rasen

Wildblumen im „Miniatur-Format“ auf gestutztem Rasen:
links in gelb: Hahnenfuß, mitte/hinten in lila: Braunelle , vorne/rechts in weiß-gelb: Gänseblümchen; 27.07.13

Der Regen vom letzten Sonntag, der hier im Nordsauerland nicht einmal unwetterartig kam, blieb erstmal länger auf dem trockenen und harten Boden „stehen“:

regennasser Rasen

regennasser Rasen; 28.07.13

An anderen Wuchsorten unter denselben Wetterbedingungen war von Trockenheit kaum was zu sehen, wie hier bei der üppigen Vegetation an einem Bahndamm (Hönnetalbahn zwischen Menden und Fröndenberg) mit dicht wachsenden und sattgrünen Waldreben (Clematis), Zaunwinden u. a.:

üppig bewachsener Bahndamm

üppig bewachsener Bahndamm an der Hönnetalbahn bei Menden, mit Waldreben, Zaunwinden u. a.; 29.07.13

Die schon vor der großen Hitze dichte Blätterdecke und die Ausrichtung nach Nordwesten haben hier ein Austrocknen verhindert.

Ich schreibe dies hier am wohl heißesten Tag 2013 bei gerade +34°C im Schatten draußen.
Aber für morgen sind schon Abkühlung und Regen angekündigt….