Nach einem nasskalten Start mit Regen und gänzlich ohne Sonne entwickelte sich die zweite Februar-Woche 2015 dann doch noch sehr freundlich – genau rechtzeitig für die Narrenschar im Rheinland, aber auch für die „Karnevalsflüchtlinge“, von denen es viele in den anderen NRW-Landesteil, also nach Westfalen zog. Dabei gibt es aber auch einige Frohsinns-Hochburgen in Westfalen, eine davon ist unsere (inoffizielle) westfälische Hauptstadt Münster, wo zu Karneval ein „Fähnchenhimmel“ den Prinzipalmarkt überspannt:

Foto 1: Münster (Westfalen), oberer Prinzipalmarkt, mit Karnevalsschmuck; hinten die Lambertikirche; 11.02.15, früh abends
Auf dem nächsten Bild in entgegengesetzter Richtung erkennen wir etwas besser den nur leicht diesigen, sonst aber blauen „echten“ Himmel über dem bunten „Wimpelhimmel“:

Foto 2: Münster (Westfalen), Prinzipalmarkt, mit Karnevalsschmuck; links das historische (rekonstruierte) Alte Rathaus; 11.02.15, früh abends
Am nächsten Tag war ich in der anderen westfälischen Metropole, im von Münster so sehr verschiedenen Dortmund. In der Industrie- und Dienstleistungs-Großstadt im östlichen Ruhrgebiet ist Karneval nur eine Randerscheinung.
Bei dem herrlichen Sonnenwetter am frühen Nachmittag von Weiberfastnacht waren daher an der Uferpromenade des Phoenix-Sees auch kaum Kostüme und Masken, sondern zahlreiche Spaziergänger und Biergartengäste zu sehen, die Licht und Luft tankten:

Foto 3: Dortmund-Hörde, Uferpromenade am westlichen Ende des Phoenix-Sees; 12.02.15
Dass es aber nicht ganz vorfrühlingshaft war, sieht man an der noch verbliebenen dünnen Eisschicht auf dem See und an den un-geöffneten Sonnenschirmen der Biergärten:

Foto 4: westliches Ende des Phoenix-Sees in Dortmund-Hörde; 12.02.2015
Das heutige Naherholungsgelände mit künstlichem See und den wohl höchsten Grundstückspreisen in Dortmund war bis vor wenigen Jahrzehnten noch das Areal eines gigantischen Stahlwerks! In meinem (NRW-)Schulatlas war die Umgebung der dortigen früheren Stahlhütte das Beispiel für einen fast schon lebensfeindlich von industriellen Immissionen belasteten Stadtteil … Heute gibt es hier einen Zustrom von Neubauwilligen in riesigem Ausmaß.
Vom (künstlichen) Aussichtshügel am Ostende des Sees haben wir einen Ausblick über das gesamte Gelände und Teile der Skyline von Do-Hörde und Dortmunds City; außerdem sehen wir in Richtung der Sonne den Dunst, den es trotz eigentlich blauen Himmels gab, der aber mehr jahreszeittypisch ist und nichts mehr mit den früheren „Stahlfeuern“ zu tun hat:

Foto 5: Phoenix-See von Osten mit Neubaugebiet und Teilen von Dortmund-Hörde und Dortmund-City, u. a. Fernsehturm; 12.02.15
Am Karnevalswochenende gibt es in NRW immer gegenläufige „Trecks“: Karnevalsfans strömen in die Hochburgen am Rhein, Karnevalsflüchtlinge zieht/treibt es von dort weg, u. a. ins Hochsauerland im Südosten Westfalens (und NRW’s), um ruhige Winteridylle wie hier – im Bild allerdings von vor 9 Jahren – vorzufinden:

Foto 6: hoch über dem Winterberger Ortsteil Siedlinghausen, Hochsauerland; 12.02.2006