Winterkahle Dolden und Baumkronen über ersten Frühlingsblüten

Bei einem Gang entlang des Ruhrufers im heimischen Nord-Sauerland am letzten Sonntag sah natürlich der allergrößte Teil der Vegetation noch winterlich aus. Schließlich dauern sowohl der meteorologische (bis 28. Februar) als auch erst recht der astronomische Winter (bis 20. März) noch an.

Auf dem ersten Bild sehen wir deshalb in interessanter Perspektive sowohl die kahle Blütendolde eines Riesen-Bärenklaus als auch kahle Baumkronen:

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Foto 1: Dolde eines abgestorbenen Exemplars von Riesen-Bärenklau in der Ruhraue bei Menden-Bösperde (Nordsauerland); 22. Februar 2014

Zwar ist die auch Herkulesstaude genannte Pflanze schon beeindruckend groß und hoch, zumal für eine letztlich nur krautige Pflanze, aber sie ist selbstverständlich immer noch deutlich kleiner als die (Weiden-)Bäume im Hintergrund des Bildes. Über diese ursprünglich nicht bei uns heimische Pflanze gäbe es noch viel zu sagen … aber nicht mehr hier und heute 😉

Stattdessen zeige ich zum Schluss, was – nur wenige Meter entfernt vom Fotostandort 1 -, am Boden wuchs, nämlich frisch aufgeblühte wilde Schneeglöckchen, für mich die Boten des Übergangs vom Winter zum Frühjahr schlechthin:

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Foto 2: (wilde) Schneeglöckchen am Ruhrufer bei Menden-Bösperde; 22. Februar 2015

 

Vom Schnee nach und nach befreite Mitte-Februar-Landschaft

Anknüpfend an meine beiden vorigen Beiträge zeige ich auch diesmal Bilder von der Landschaft im Februar 2015, in dem sich die Witterung nicht so recht zwischen hartem Winter mit Eis und Schnee einerseits und Vorfrühling mit „echten“ milden Temperaturen andererseits entscheiden konnte. Im Laufe des Monats ging die Schneedecke unter dem Einfluss der Sonne immer weiter zurück, aber nur allmählich.

Am zweiten Februar-Sonntag lag in den Waldbergen bei Arnsberg im Sauerland zumindest noch ein wenig von der weißen Pracht, in der Stadt dagegen war kaum noch was davon zu sehen:

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Foto 1: Blick vom Schlossberg über das sog. Regierungsviertel in Arnsberg (Westfalen), Hochsauerlandkreis; 08. Februar 2015

Auf Foto 1 sind übrigens die Gebäude der Bezirksregierung Arnsberg zu sehen (halb-oben rechts). Aus historischen Gründen wurde die Klein-/Mittelstadt in der Sauerländer Provinz 1815 zum Sitz eines preußischen Regierungsbezirks gemacht, von dem aus u. a. das gesamte östliche Ruhrgebiet mit den viel größeren Städten Dortmund und Bochum verwaltet wird. Das Land NRW hat dies bis heute beibehalten.

An diesem kalten, aber sehr sonnigen Sonntag (08.02.) sah man auch im Kleinen den schwindenden Schnee, wie hier am Westhang des Arnsberger Schlossbergs:

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Foto 2: Schneereste am Hang mit Trockenmauer und kleinem Weinberg am Schlossberg in Arnsberg (Westfalen); 8. Februar 2015

Eine Woche später, am dritten Februar-Sonntag 2015, war in der Landschaft zwischen Menden/Sauerland und Arnsberg der Schnee so gut wie weg. Es war außerdem wieder kalt und sonnig:

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Foto 3: zwischen Arnsberg-Oelinghausen und Arnsberg-Herdringen; 15. Februar 2015

Im Gegenlicht blendeten „nur“ noch die Sonne und der Dunst am Himmel, aber schneeblind konnte man nicht mehr werden 😉

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Foto 4: Blick von Arnsberg-Oelinghausen über das obere Biebertal; 15. Februar 2015

In der Gegenrichtung vom selben Berg wie auf Foto 4, bei Schnee ein beliebter Rodelhang, beherrschten ebenfalls die Farben Grün und Braun das Bild:

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Foto 5: Blick von Süden auf (Ex-Kloster) Oelinghausen zwischen Menden und Arnsberg, Richtung Ruhrtal und Haarstrang; 15. Februar 2015

Auf Foto 5 vorne rechts sind Maus-Gänge zu erkennen, die – wegen Bodenfrost und Schneedecke aus den Wochen zuvor – auf statt unter der Grasnarbe lagen. Hier habe ich  das „Maus-Labyrinth“ noch einmal aus der Nähe:

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Foto 6: Maus-Gänge am Hang von Foto 5

 

 

Februar-Fähnchen-oder-Dunst-Blauhimmel über Westfalens Metropolen

Nach einem nasskalten Start mit Regen und gänzlich ohne Sonne entwickelte sich die zweite Februar-Woche 2015 dann doch noch sehr freundlich – genau rechtzeitig für die Narrenschar im Rheinland, aber auch für die „Karnevalsflüchtlinge“, von denen es viele in den anderen NRW-Landesteil, also nach Westfalen zog. Dabei gibt es aber auch einige Frohsinns-Hochburgen in Westfalen, eine davon ist unsere (inoffizielle) westfälische  Hauptstadt Münster, wo  zu Karneval ein „Fähnchenhimmel“ den Prinzipalmarkt überspannt:

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Foto 1: Münster (Westfalen), oberer Prinzipalmarkt, mit Karnevalsschmuck; hinten die Lambertikirche; 11.02.15, früh abends

Auf dem nächsten Bild in entgegengesetzter Richtung erkennen wir etwas besser den nur leicht diesigen, sonst aber blauen „echten“ Himmel über dem bunten „Wimpelhimmel“:

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Foto 2: Münster (Westfalen), Prinzipalmarkt, mit Karnevalsschmuck; links das historische (rekonstruierte) Alte Rathaus; 11.02.15, früh abends

 

Am nächsten Tag war ich in der anderen westfälischen Metropole, im von Münster so sehr verschiedenen Dortmund. In der Industrie- und Dienstleistungs-Großstadt im östlichen Ruhrgebiet ist Karneval nur eine Randerscheinung.
Bei dem herrlichen Sonnenwetter am frühen Nachmittag von Weiberfastnacht waren daher an der Uferpromenade des Phoenix-Sees auch kaum Kostüme und Masken, sondern zahlreiche Spaziergänger und Biergartengäste zu sehen, die Licht und Luft tankten:

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Foto 3: Dortmund-Hörde, Uferpromenade am westlichen Ende des Phoenix-Sees; 12.02.15

Dass es aber nicht ganz vorfrühlingshaft war, sieht man an der noch verbliebenen dünnen Eisschicht auf dem See und an den un-geöffneten Sonnenschirmen der Biergärten:

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Foto 4: westliches Ende des Phoenix-Sees in Dortmund-Hörde; 12.02.2015

Das heutige Naherholungsgelände mit künstlichem See und den wohl höchsten Grundstückspreisen in Dortmund war bis vor wenigen Jahrzehnten noch das Areal eines gigantischen Stahlwerks! In meinem (NRW-)Schulatlas war die Umgebung der dortigen früheren Stahlhütte das Beispiel für einen fast schon lebensfeindlich von industriellen Immissionen belasteten Stadtteil … Heute gibt es hier einen Zustrom von Neubauwilligen in riesigem Ausmaß.

Vom (künstlichen) Aussichtshügel am Ostende des Sees haben wir einen Ausblick über das gesamte Gelände und Teile der Skyline von Do-Hörde und Dortmunds City; außerdem sehen wir in Richtung der Sonne den Dunst, den es trotz eigentlich blauen Himmels gab, der aber mehr jahreszeittypisch ist und nichts mehr mit den früheren „Stahlfeuern“  zu tun hat:

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Foto 5: Phoenix-See von Osten mit Neubaugebiet und Teilen von Dortmund-Hörde und Dortmund-City, u. a. Fernsehturm; 12.02.15

 

Am Karnevalswochenende gibt es in NRW immer gegenläufige „Trecks“: Karnevalsfans strömen in die Hochburgen am Rhein, Karnevalsflüchtlinge zieht/treibt es von dort weg, u. a. ins Hochsauerland im Südosten Westfalens (und NRW’s), um ruhige Winteridylle wie hier – im Bild allerdings von vor 9 Jahren – vorzufinden:

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Foto 6: hoch über dem Winterberger Ortsteil Siedlinghausen, Hochsauerland; 12.02.2006

 

Schnee(reste) im Wald zwischen Sonne und Schatten

Mitte letzter Woche gab es hier im heimischen Nord-Sauerland – wie auch verbreitet andernorts in Mitteleuropa – abends  Schnee. Weil es direkt tags drauf sehr sonnig war, hielt sich der Schnee aber nur an schattigen Stellen dauerhaft.

Diese Schneeverteilung zwischen besonnten und beschatteten Flächen ließ sich mittags besonders gut im Wald sehen:

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Foto 1: im Stadtwald am Kapellenberg in Menden/Sauerland; 4. Februar 2015

Am oben gezeigten, nach Südwesten geneigten Hang eines Laubwalds hat die Sonne den Schnee fast völlig „weggebrannt“, vor allem an den steilen Böschungen.

Etwas tiefer im Wald mit insgesamt weniger Sonneneinfall ist dann auch gleich mehr übrig von der (wenn auch dünnen) weißen Pracht:

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Foto 2: im Mendener Stadtforst am Kapellenberg; 4. Februar 2015

Am besten hält sich der Schnee natürlich im ganztägigen Schatten, was man an der sonnenabgewandten Seite dieses Baumstamms sehen kann:

Foto 3: Baumstamm (Hainbuche) im Mendener Stadtwald zwischen Kapellenberg und Hünenköpfchen; 4. Februar 2015

Besonders auffällig und interessant war der Kontrast zwischen schneebedeckten und schnee(be)frei(t)en Flächen auf dem Waldweg mit schmalen Schatten eines Geländers – nur genau dort lag noch ein Streifen Schnee:

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Foto 4: Schneestreifen auf Waldweg im Mendener Stadtwald am Kapellenberg; 4. Februar 2015

Rückblende: Sauerländer Waldberge Anfang Februar vor 7 Jahren (2008) – 1 Jahr nach Kyrill-Orkan

Heute vor 7 Jahren, am 3. Februar 2008, war es hier im Nord-Sauerland ähnlich kalt wie heute, aber etwas sonniger.

Im Balver Wald im Nordwesten des Märkischen Kreises lag ein wenig Schnee und es gab noch viel Spuren des Orkans Kyrill, der gut ein Jahr vorher hier getobt hatte:

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Foto 2: im südlichen Balver Wald, bei Neuenrade (Märkischer Kreis, NRW); mit Windwurfflächen im Fichtenforst; 03.02.2008

Allenthalben gab es noch vom damaligen Sturm und den anschließenden Durchforstungen leegeräumte ehemals dichte Waldflächen:

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Foto 2: Windwurffläche im Wald nahe dem Kohlberg bei Neuenrade; 03.02.2008

Woanders waren mehr als 12 Monate nach Kyrill die Baumstämme noch nicht oder kaum bearbeitet, geschweige denn weggeräumt:

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Foto 3: im Balver Wald, bei Balve-Garbeck (Märkischer Kreis, NRW); mit Windwurfflächen im Fichtenforst; 03.02.2008

Aber längst nicht überall sah es (noch) verwüstet aus. Beim Ausblick vom Balver Wald auf den Neuenrader Ortsteil Affeln z. B. sah man kaum Sturmschäden:

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Foto 4: Ausblick vom Balver Wald bei Neuenrade auf Affeln; 03.02.2008