Vergleich mit der Gegen-Jahreszeit: Vegetation im Mittsommer vs. etwas Schnee „zwischen den Jahren“

Nach dem kalendarischen Sommeranfang vor einer Woche schaltete der Sommer 2015 in Mitteleuropa zunächst einmal etwas runter: es wurde kühler und gab Regen. Letzerer war aber auch nach der langen Trockenheit zuvor ziemlich überfällig.

Heute war es vormittags heiter und milder als zuletzt. Die Vegetation hatte sich erholt und es war dicht grün, obwohl auch trockene Äste zu sehen sind:

am oberen Molleweg

Foto 1: Gebüsch in Menden/Sauerland; 28. Juni 2015

Genau ein halbes Jahr vorher, am 28. Dezember 2014, also in der „Gegen-Jahreszeit“, war es winterlich kalt und es lag etwas Schnee. Im sonst dichten Wald war kaum Grün vorhanden:

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Foto 2: im Mendener Stadtforst Waldemei, am 28. Dezember 2014

Nächste Woche soll nach den Vorhersagen der (Hoch-)Sommer so richtig durchstarten. Andererseits werden die Tage aber seit der Sommersonnenwende schon wieder – zunächst kaum spürbar – kürzer, wohingegen sie damals „zwischen den Jahren“, Ende Dezember, zulegten …

Hangblicke auf schieferfarbene Sauerlandgemeinde

Ich mache weiter mit meinem Tourbericht von letzter Woche …
Aus dem Ruhrtal bei der Gemeinde Bestwig im mitte-nordöstlichen Hochsauerlandkreis geht es nun recht steil  den nördlich der Ruhr gelegenen Hang des Arnsberger Waldes hinauf. Dort gibt es bleim Blick zurück nach Süden ins Tal gute Aussichten auf den Bestwiger Ortsteil Velmede:

Velmede vom Arnsberger Wald

Foto 1: Bestwig-Velmede vom Arnsberger Wald; 17.06.15

Auffällig ist zum einen das überwiegende Grau-Weiß im Ort, was auf die häufig verwendeten Baustoffe Schiefer und Grauwacke zurückzuführen ist. Der rote Farbtufer in der Bildmitte ist ein Zug auf der Bahnstrecke Obere Ruhrtalbahn (Warburg -) Bestwig – Hagen.
Die andere Besonderheit ist die ziemlich rechteckige Siedlungsstruktur des Ortes, die auf den parallel zur Bundesstraße B7 verlaufenden Wohnstraßen beruht:

Velmede von Nordwest

Foto 2: Bestwig-Velmede von Nordwest; 17.06.15

Foto 2 zeigt, dass die Grenze Siedlung-Grünland fast schnurgerade ist. Man sieht außerdem in ein Seitental der Ruhr und auf dahinter liegende Berge weiter im zentralen Sauerland. Am linken Bildrand gehen die Ortsteile Velmede (westlich/rechts) und Bestwig(-Mitte) ineinander über.
Zum Abschluss dieses Tourenabschnitts kommt nun noch der Blick auf den Ortskern von Velmede mit seiner imposanten Kirche:

Velmede mit Kirche

Foto 3: Velmede mit Kirche; 17.06.15

Sauerland-Ruhr mit Edelwegen für Wandern und Rad

Während der astronomische (kalendarische) Sommeranfang 2015 heute in weiten Teilen Mitteleuropas kühl und regnerisch daherkam, war es einige Tage zuvor etwas wärmer und trocken.
Die Bedingungen am letzten Mittwoch, 17. Juni 2015, waren perfekt für eine Radtour im Sauerland – nicht nur vom Wetter her, sondern auch wegen eines freien Tages 🙂

Ich startete nach Anreise per Bahn in Bestwig an der oberen Ruhr im mitte-nordöstlichen Hochsauerlandkreis (HSK). Der Fluss ist hier noch deutlich schmaler als am Mittel- und Unterlauf im Ruhrgebiet, aber andererseits auch schon kein Bächlein mehr wie im Rothaargebirge, wo er entspringt:

Ruhr bei Bestwig

Foto 1: Mitte-Oberlauf der Ruhr bei Bestwig (HSK), vorn: rechtes (nördliches) Ufer; 17.06.15

Wegen der vorangegangenen lang anhaltenden Trockenheit war der Wasserstand extrem niedrig. Im Schatten der Bäume und im insgesamt feuchten Mikroklima am Fluss war die Vegetation aus Gräsern, Stauden und Kräutern aber dennoch recht üppig.

Anders als auf Foto 1 fließt die Ruhr auch im oberen Sauerland nur auf kurzen Strecken durch Wald oder Gehölze. Meist geht es durch offene Landschaft, wie hier zwischen Bestwig-Mitte und Velmede:

Velmede von Nordost

Foto 2: über die Ruhr auf  Bestwig-Velmede; 17.06.15

Beiderseits der Ruhr verlaufen bekannte und beliebte Wander- und Radelrouten. Im vorigen Bild sehen wir auf dem jenseitigen Ufer einen Rastplatz des Ruhrtalradwegs, der den Fluss von der Quelle in Winterberg bis zur Mündung in den Rhein bei Duisburg begleitet.

Ich selbst war mit meinem Rad aber nicht auf dieser Radroute unterwegs, sondern auf dem noch recht jungen Premium-(Fuß-)Wanderweg Sauerland-Waldroute, der hier beim Bestwiger Ortsteil Velmede aber auch auf gut radelbarem Weg läuft:

Waldroute zwischen Bestwig und Velmede (hinten)

Foto 3: Waldroute im Ruhrtal zwischen Bestwig-Mitte und Velmede (hinten); 17.06.15

Im weiteren Verlauf der Tour (und des Blogs) geht es aus dem Ruhrtal heraus, also vom Fluss weg, auf die Waldhöhen des östlichen Arnsberger Waldes …

Übera(ll)keleien

Eine meiner Lieblings-(Wild-)Blumen  ist die Akelei.
Und die habe ich in diesem Frühsommer an besonders interessanten Wuchsorten vorgefunden …

a) seitlich aus dem Komposthaufen herauswachsend:

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Foto 1: Akeleien aus Komposthaufen; Mai 2015

Die beiden Akeleien von Foto 1 wurzeln nicht im Boden, auch nicht mitten aus dem Kompost, sondern am Rand des Komposthaufens.

b) „Klassisch“ wurzeln die nächsten Exemplare, allerdings nicht in einem Garten oder im Gebüsch, sondern an einem Wegesrand im weitläufigen Arnsberger Wald zwischen Bestwig (Hochsauerlandkreis) und Warstein (Kreis Soest) auf ca. 530 m Höhe, außerdem sowohl in der blauen als auch in der violetten Blütenfarbe:

verschiedenfarbige Akeleien am Plackweg

Foto 2: verschiedenfarbige Akeleien am Plackweg im Arnsberger Wald; Juni 2015

c) Ebenfalls im Arnsberger Wald fand ich diese rosablühenden Akeleien, die neben einer und durch (!) eine Sitzbank am Wegesrand wachsen:

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Foto 3: Akeleien an Wanderweg-Sitzbank bei Warstein-Hirschberg im Arnsberger Wald; Juni 2015

 

Radeln ohne Radweg – auf gesperrter Autobahn und auf Wald-Wanderweg

Eine Radfahrt heute abwechselnd auf „echten“ Radwegen, asphaltierten Feldwegen und auf einer Bundesstraße brachten mich auf diesen Beitrag, nämlich übers Radeln abseits der genannten üblichen Strecken. Da fiel mir zum einen  der unvergessliche und beeindruckende Tag des Still-Lebens Ruhrschnellweg im Rahmen des Jahres der Kulturhauptstadt Europas.Ruhr2010 ein. Damals war ich auch nachmittags mit tausenden anderen autolos auf der wichtigsten Ost-West-(Auto-)Verkehrschlagader des Ruhrpotts, der meist staugeplagten Autobahn A 40 (= Ruhrschnellweg), unterwegs:

autofreier Ruhrschnellweg

Foto 1: autofreier Ruhrschnellweg bei Dortmund-Barop; 18. Juli 2010

Die Autobahn war für diesen Sonntag auf dem gesamten Abschnitt zwischen Duisburg und Dortmund gesperrt. Man radelte, spazierte oder inline-skatete an Baustellen, Autobahnanschlussstellen u. v. m. einfach so vorbei und hatte trotz Massenandrangs mal richtig viel Platz auf einer sonst dafür verbotenen Straße und blieb unbehelligt vom Autoverkehr:

autofreier Ruhrschnellweg

Foto 2: autofreier Ruhrschnellweg bei Dortmund-Barop am 18. Juli 2010

Weil alles im Rahmen eines großen Kulturfestivals stattfand, war ziemlich los entlang der Strecke. Dazu lohnt sich z. B. dieses Video des DLR auf der Ruhr.2010-Homepage … Die nächsten Bilder sind ebenfalls abseits üblicher Radwege (und auch in Westfalen) entstanden, aber meine damalige Radtour aus 2004 war ansonsten in jeder Hinsicht das Gegenteil vom „Still-Leben Ruhrschnellweg“-Event. Ich bin einige Abschnitte des Rothaarsteigs im Hochsauerland gefahren, was eigentlich ein (Premium-Fuß-)Wanderweg ist:

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Foto 3: Wegweiser auf dem Rothaarsteig zwischen Winterberg (Hochsauerlandkreis) und Bad Berleburg (Kr. Siegen-Wittgenstein); September 2004

Nicht nur die Schilder sehen hier anders aus als auf der Autobahn 😉 Man fährt über Waldwege durch weitflächige Wälder auf einem Gebirgskamm und begegnet so gut wie niemandem sonst (damals jedenfalls nicht):

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Foto 4: mit dem Rad auf dem Rothaarsteig westlich von Winterberg; September 2004

Statt auf Autobahn-Böschungen und Straßenbegleit-/“beschönigungs“-Grün gehen die Blicke in die ausgedehnte Mittelgebirgslandschaft des Sauerlandes bzw. des Wittgensteiner Landes:

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Foto 5: Blick vom Rothaarsteig zwischen Winterberg und Bad Berleburg auf Wälder im Rothaargebirge bei Schmallenberg (Hochsauerland); September 2004

Im Rothaargebirge liegt auch die Ruhrquelle (nur wenige km von Foto 4 entfernt) – und die Ruhrmündung ist in Duisburg (Stadtteil Ruhrort), wo in 2010 einer der Anfangs-/Endpunkte des Autobahnradelns war … so schließt sich auch damit ein Kreis in diesem Artikel …

Zwischen Sommerhimmel, Kalk und blauem Grundwasser

Am gestrigen Sonntag, an dem zum Glück die erste – und dann auch gleich zu heftige – Hitzewelle dieses Jahres schon wieder abgeebbt war, war ich unterwegs in der frühsommerlichen Landschaft beim Balver Ortsteil Eisborn im nördlichen Sauerland:

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Foto 1: Blick von Balve-Eisborn über das obere Hönnetal auf den südlichen Balver Wald; Anfang Juni 2015

Vom Standort des ersten Fotos nur etwa einen km entfernt stößt man auf die Folgen eines unter dieser Landschaft liegenden Bodenschatzes, nämlich auf einen Steinbruch mit Massenkalk:

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Foto 2: Steinbruch Asbeck bei Balve-Eisborn; hinten der nordöstliche Teil des Balver Waldes; Anfang Juni 2015

Auf dem Grund des aktuell noch voll im Betrieb befindlichen Steinbruchs hat sich ein „See“ aus kalkhaltigem Grundwasser gebildet, welcher das Himmelsblau besonders intensiv spiegelt:

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Foto 3: Steinbruch“see“ am Grund des Steinbruchs Asbeck; Anfang Juni 2015

Ein Steinbruch ist ohne Frage ein tiefer (nicht nur im ursprünglichen Wortsinn) Eingriff in Natur und Landschaft. Dennoch entsteht nach dem Gesteinsabbau eine Folgelandschaft und -vegetation, die irgendwann neue Chancen für die Umwelt bieten kann:

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Foto 4: Steinbruch Asbeck zwischen Balve-Eisborn, Menden-Asbeck und Hemer-Deilinghofen (ganz hinten); Anfang Juni 2015

Frühsommerfeiertag mit Ackerrand-Blütenmeer und Wildschweinbegegnungen

Der heutige Feiertag Fronleichnam (in NRW und anderswo) bot perfektes Wetter mit viel, aber nicht zu viel Sonne und Wärme.
Auch sonst zeigte der Tag viele frühsommerliche Merkmale, z. B. ein Meer aus Wildblumen an einigen Ackerrandstreifen:

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Foto 1: Ackerrandstreifen nahe der Ruhr bei Menden/Sauerland (Ortsteil Schwitten); 04. Juni (Fronleichnam) 2015

Wir sehen einige ganz typische blühende Begleitpflanzen von Feldfrüchten (hier Raps), u. a. Klatschmohn, Kornblume und Kamille.

Fürs Einzelportrait habe ich mir die blau leuchtende Kornblume ausgesucht:

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Foto 2: Kornblume aus dem Ackerrandstreifen von Foto 1; links daneben Blätter und Ranken einer Wicke

 

Wir machen nun einen Orts- und Szenenwechsel, bleiben aber beim selben Tag.
In den Wäldern sind gerade verstärkt Wildschwein-Rotten unterwegs. Im Lüerwald bei Menden-Lürbke standen einige – nicht mehr ganz junge – Frischlinge plötzlich neben meinem Fahrrad, nachdem ich von einem Abstecher zu Fuß zurückgekehrt war:

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Foto 3: Wildschweine (Jungtiere) (links) auf Waldweg im Lüerwald bei Menden-Lürbke; 04. Juni 2015

Sie wollten dann doch nicht auf dem Gepäckträger mitfahren 😉
Etwas später traf ich auf eine Bache, die vorsichtig  auf Abstand blieb:

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Foto 4: Wildschwein (Bache) im Lüerwald; 04. Juni 2015

Später wurde ich bei schneller Fahrt einen Waldhang hinunter beinahe von einer Wildschwein-Rotte umgerannt; sie überquerten mit Wahnsinnstempo und offenbar panisch den Waldweg nur ca. 10 – 15 m vor meinem Vorderrad. Ich weiß nicht, wer mehr erschrocken war … die Schwarzkittel oder ich. Ich hatte sie vorher nicht gesehen und – wegen Radfahrt auf Schotter und Radhelm auf – auch nicht gehört.

Ganz entspannt war dann meine heutige letzte Begegnung mit Wildschwein-Jungtieren, die den Weg hinter meinem parkenden Rad kreuzten:

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Foto 5: Wildschwein-Frischlinge im Lüerwald; 04. Juni (Fronleichnam) 2015