Wechselwittrig vom Winter zum Frühling

Wie mir WordPress gerade anzeigte, habe ich heute vor 5 Jahren mit dem Bloggen angefangen 🙂 … so lange ist das doch schon her…!?
Dennoch mache ich keinen großen Rückblick, sondern blicke nur vergleichend in die letzten Wintertage ’16/’17 und den Frühlingsbeginn ’17.

Der Februar ging mit dichten und dunklen, aber spannenden Wolken über der noch im Winterschlaf steckenden Landschaft zuende:

Foto 1: Wolken über Menden/Sauerland, Ortsteile Hembrock und Platte Heide; Ende Februar 2017

12 Tage später war an fast gleicher Stelle der Himmel nur leicht von etwas Dunst getrübt:

Foto 2: Blick auf Menden/Sauerland mit den Ortsteilen Platte Heide (links) und Hembrock (rechts); 11. März 2017

Weitere 5 Tage später – und immer noch im astronomischen/kalendarischen Winter – hatten wir einen sonnigen und frühlingshaft milden Tag mit austreibenden Weidenblüten:

Foto 3: blühende Weidenbäume bei Menden/Sauerland, Ortsteil Bösperde, am Rande des Ruhrtals, hinten: Fröndenberg; 16. März 2017

Das letzte (kalendarische) Winter-Wochenende war dann trüb, nass und kühl:

Foto 4: im Ruhrtal bei Menden/Sauerland, Ortsteil Dahlhausen; 19. März 2017

Das erste „echte“ Frühlings-Wochenende 2017 entsprach so ziemlich der allgemeinen (Wunsch-)Vorstellung vom Frühjahr, wie hier in Wuppertal:

Foto 4: Park „Auf der Hardt“ und Botanischer Garten Wuppertal (Niederbergisches Land/NRW), mit dem Elisenturm hinten rechts; 25. März 2017

Wasserdostparade

Kürzlich hat puzzleblume in ihrem großartigen Blog in mehreren Beiträgen über den Gemeinen Wasserdost (auch Kunigundenkraut genannt) in ihrem Garten berichtet.
In einem Artikel bezog sie sich auf einen Kommentar von mir, in dem ich anmerkte, wie häufig, beinahe allgegenwärtig, Wasserdost hier im Nord-Sauerland vorkommt.

In den letzten Tagen habe ich dann einmal verstärkt auf die Staude aus der Familie der Korbblütler (Asterngewächse) geachtet. Der erste Fund war schon gleich in der Nachbarschuft um die Ecke, hinter einer Mülltonne („Gelbe Tonne“):

Wasserdost hinter Mülltonne

Foto 1: Wasserdost hinter Mülltonne; August 2015

In der Landschaft steht das Kunigundenkraut an feuchten Stellen im Wald, an Feldrändern, Wassergräben u. ä., z. B. hier „zwischen“ einem Zaun am Rande eines Schlammteichgeländes beim Mendener Ortsteil Halingen:

Wasserdost

Foto 2: Wasserdost bei Menden-Halingen; hinten auch einige Weidenröschen; August 2015

Ich habe die für Insekten höchst nützliche und attraktive Pflanze auch an weiteren ungewöhnlichen Stellen gefunden, wie hier an einem Kurven-Straßenschild ….

Wasserdost um Verkehrsschild

Foto 3: Wasserdost „um“ Verkehrsschild bein Menden-Dahlhausen; vorn: Kamille;  August 2015

… oder hier mitten in der Mendener Altstadt:

unterer Südwall mit Wasserdost

Foto 4: Menden, unterer Südwall, mit Wasserdost (links vor Garage und im Straßenbeet); August 2015

altes Foto – junges Foto: Aussicht nach unten – Aussicht nach oben

Heute stelle ich wieder zunächst ein Bild aus den Anfängen meiner Digitalfoto-Zeit vor.
Es ist ein Ausblick während einer Feierabend-Radtour im heimischen Süd-Westfalen vom 6. Juni 2003, fotografiert vom Fröndenberger Ortsteil Langschede auf den Mendener Ortsteil Dahlhausen:

von Langschede, Westfeld auf Dahlhausen

von Fröndenberg-Langschede über das Ruhrtal auf Menden-Dahlhausen; 6. Juni 2003

Im Vordergrund sehen wir die Pflanzen der Böschung des Hangs, von dem aus wir den Ausblick haben. Am höchsten ragen die Halme und Blütenstände des Glatthafers. Dies ermöglicht uns eine einigermaßen genaue jahreszeitliche Einordnung, weil diese Süßgras-Art  im Frühsommer blüht.
Direkt unterhalb des Hangs erkennt man den Schotter und das Gleis einer Schienenstrecke. Es handelt sich um die Obere Ruhrtalbahn (Hagen – Arnsberg – Bestwig). Dahinter liegt das Gelände eines Industriebetriebs. Offensichtlich ist dort  gerade nichts los. Das spricht für Feierabend. So war es auch: das Bild entstand um ca. 20:30 Uhr an einem Freitag. Dass es nicht um Mittag herum ist, sieht man außerdem am „weichen“/warmen Licht und den langen Schatten (z. B. des Containers mitte-rechts oder des Siloturms, der bis zum Giebel des hinteren Hallen-Abschnitts reicht). D. h. das Sonnenlicht fällt ziemlich flach ein. Ganz sicher erkennt man die Tageszeit aber erst an der Richtung des Sonnenlichts (und der Schatten). Das sieht man allerdings ohne Kenntnis der Örtlichkeit einem Foto nur selten an. Hier braucht man also die Zusatzinfo, dass wir nach Süden blicken, die Sonne also von Westen (auf dem Bild von rechts) scheint – und dort geht die Sonne unter, also ist/war es abends.

Hinter dem Fabrikgelände fließt die Ruhr. Der Fluss selbst ist aber  auf dem Foto kaum zu sehen. Sehr deutlich sichtbar ist jedoch die Wehranlage eines Wasserwerks. Dahinter blicken wir auf das jenseitige Ruhrufer mit Wiesen, Hecken, Gehölzen und Wald sowie auf ein Dorf. Fast nicht zu sehen ist die Bundesstraße (B 515) zwischen Ruhr und Dorf/Wald. Man kann ihren Verlauf aber anhand des Straßengrüns (Heckenstreifen) ausfindig machen.

 

So, nachdem aus dem alten Foto sehr viel Beschreibung herausgeholt werden konnte, zeige ich jetzt eine Aufnahme von heute Abend (15. Mai 2014, „Kalte Sophie“), die nach oben in den Wolkenhimmel gerichtet war:

P1000421

Sonnenuntergang am 15. Mai 2014

Wir sehen Wolken und die untergehende Sonne über einem Hausdach. Das imposante Licht- und Farbenspiel bestimmt zwar eindeutig das Bild. Aber man sieht auch querlaufende schwarze Linien. Es sind Leitungen einer Stromtrasse (Hochspannungsleitung).
Anders als auf dem ersten Bild lässt sich hier nicht ohne weiteres erkennen, wo und in welcher Jahreszeit wir uns befinden …
Das erste Foto finde ich deshalb interessanter, das zweite schöner 😉